14 Millionen Mann dienten während des I. WK im kaiserlichen Heer. Zwei Millionen deutsche Soldaten fielen. Das vorliegende Buch stellt ihr Leben, Leiden, Kämpfen und Sterben an der Westfront in den Mittelpunkt. Es ist die Darstellung einer „Kriegsgeschichte von unten“, die die millionenfach gemachten Erfahrungen unserer Vorväter, ihr vaterländisches Pflichtverständnis, ihre soldatische Haltung und ihre Opferbereitschaft verständlicher macht. Feldpostbriefe, Kompanietagebücher, Kriegsstammrollen, Regimentsgeschichten und unveröffentlichte Erinnerungen wurden ausgewertet und so der Weg einer einzelnen süddeutschen Infanteriekompanie und individueller Soldaten durch die halbjährlich stattfindenden schweren Schlachten nachgezeichnet. Aus dem Blickwinkel des einfachen Landsers erfährt der Leser hautnah die siegessichere Euphorie während des anfänglichen Bewegungskrieges, dann die mörderische Grausamkeit der Schlachten um den Argonnerwald, Ypern, Verdun, die Somme, die verlustreichen Kämpfe der Michaels-Offensive, die demoralisierenden Rückzugsgefechte zur Maas – und schließlich den Rückmarsch der Besiegten in die Heimat bis zur Demobilisierung. Dabei werden die Lebensumstände und die persönlichsten Empfindungen der „Feldgrauen“ in den Gräben und ihrem Hinterland geschildert: Versorgungslage, Unterbringung, Hygiene, der Griff zum Alkohol, das Erleben von Kameradschaft und Natur, Todeserwartungen, Trauer und religiöser Glaube, die Diskussionen über den Sinn des Krieges und der Kriegsführung, erlittene Kriegsverbrechen, das Leiden in Lazaretten, die Kampferfahrungen und Führungsprobleme, die Lust zum Beutemachen, die Entfremdung von der Etappe und der Militärhierarchie, Fraternisierungen, Fahnenfluchten sowie schließlich die allgemeine Erschöpfung, die Unterversorgung und das permanente Ausbluten der Truppe.

Dr. Albrecht Rothacher ist es gelungen, anhand der Rekonstruktion dreier Einzelschicksale ein vielschichtiges Panorama des Kriegsgeschehens an der Westfront zu zeichnen, das das Leiden der Frontsoldaten auf intensive Weise nachempfindbar werden läßt und es zugleich einbettet in den taktischen und strategischen Zusammenhang der jeweiligen militärischen Gesamtlage. 

So entstand ein in der deutschen Geschichtsschreibung wohl einzigartiges Werk, das –empiriegeleitet und der realistischen Schule verpflichtet– geeignet ist, Erkenntnisse  über die Selbstzerstörung Europas als Zivilisationsmacht auf den Schlachtfeldern des I. WK zu vermitteln und zugleich und gerade deshalb der heutigen zeitgeistkonformen Denunzierung und Kriminalisierung jener Soldaten entgegenzuwirken, die selbst Opfer wurden: verraten und verkauft von der damaligen politischen Führung, verheizt von der Obersten Heeresleitung. „Die Feldgrauen“ ist ein Anti-Kriegsbuch, das den Soldaten die verdiente Achtung und Ehrung erweist

  • 720 Seiten
  • 16 Bilderseiten und ca. 100 Abb im laufenden Text
  • Format ca. 16 x 21 cm
  • deutscher Text
  • Hardcover gebunden.

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