"Behandlung  und  Arbeitseinsatz  zwischen  Vernichtungspolitik  und kriegswirtschaftlichen Zwängen". Zwischen 1941 und 1945 kamen in deutschem Gewahrsam mindestens 2,6 Millionen sowjetische Kriegsgefangene ums Leben. Unter Missachtung von Völkerrecht und Genfer Konvention starben die Kriegsgefangenen aufgrund unzureichender Versorgung, brutaler Behandlung, harter Arbeit und gezielter Mordaktionen.
 
Rolf Keller zeichnet in seiner Studie erstmals den Zusammenhang von Lagersystem, Arbeitseinsatz und Massensterben insbesondere am Beispiel der drei »Russenlager« der Wehrmacht in der Lüneburger Heide nach. In Bergen-Belsen, Fallingbostel-Oerbke und Wietzendorf starben etwa 50.000 sowjetische Kriegsgefangene, die Mehrzahl im Winter 1941/1942.
 
Die Untersuchung basiert auf breiten Quellenrecherchen, insbesondere in russischen und osteuropäischen Archiven. Sie zeigt für die sowjetischen Kriegsgefangenen im Deutschen Reich auf, wie eng Vernichtungskrieg, Kriegsgefangenenwesen und Kriegswirtschaft verflochten waren. Damit stellt sie einen wichtigen Beitrag zur Frage nach der Mitverantwortung der Wehrmacht an den Verbrechen im Nationalsozialismus dar.
  • 512 Seiten
  • 24 Abb
  • Format ca. 14 x 22 cm
  • deutscher Text
  • Hardcover gebunden mit Schutzumschlag.
Die Kriegsgefangenenlager im System von Zwangsarbeit und Kriegswirtschaft.