Außer Widerstand und Ungehorsam gibt es in der Geschichte des Deutschen Reiches bis 1945 keinerlei Militärtraditionen, die von der Bundeswehr übernommen werden dürften. Dennoch hat die Bundeswehr den Kriegerkult in ihr Traditionsverständnis und ihre Traditionspflege einbezogen. Das ist die Traditionslüge.

Das Hauptverbrechen Hitlerdeutschlands war sein Krieg, nicht Auschwitz. Denn erst die Siege der Wehrmacht ermöglichten Holocaust und Völkermord. Trotzdem pflegt die Bundeswehr Traditionen der Wehrmacht, tragen zwei Dutzend Kasernen immer noch die Namen von Wehrmachtoffizieren. Mit diesem Buch setzt Ralph Giordano seinen kurz nach der Befreiung begonnenen Kampf gegen deutsche Lebenslügen fort, die bis heute überdauert haben. Am Beispiel von Erwin Rommel, Symbolfigur der Traditionslüge, wird gezeigt, wie der Widerstand missbraucht wird, um die Ehre einer Armee zu retten, deren Oberbefehlshaber Adolf Hitler war. Giordano: "Nicht alle Wehrmachtangehörigen waren Verbrecher, aber sie alle haben dem verbrecherischsten Krieg der Geschichte gedient."
  • 460 Seiten
  • kaum Abb
  • Format ca. 14 x 22 cm 
  • deutscher Text
  • Hardcover gebunden